Journalist Talks ALBANIEN: Zwischen Abwanderung und Tourismus-Hype

Mit Franziska Tschinderle, Korrespondentin aus Albanien, am 27. April ab 17h

Journalist Talks zu Albanien wird im Rahmen des Projektes seeFField der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule veranstaltet. Der Vortrag mit anschließender Diskussion findet um 17h, in Thon-Dittmer-Palais, Haidplatz 8, R 219, statt.

Kaum ein anderes Land in Europa hat sich in jüngster Zeit so radikal gewandelt wie Albanien. Fast ein halbes Jahrhundert war es vom Rest der Welt isoliert. Religionen, Reisen und Rockmusik waren verboten, Stalins Lehre hingegen Pflicht. Dann kam 1991 die Wende und eine herausfordernde Entwicklung hin zur Demokratie. Seit 2022 führt Albanien offiziell Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Beitrittskandidat ist das Land bereits seit 2014. Dabei steht es unter Einfluss von regionalen Entwicklungen (wie etwa Serbien-Kosovo Verhältnis) als auch von globalen Ereignissen (wie Ukraine-Krieg, Cyber-Angriffe Iran sowie Spionage-Aktivitäten Russlands). Seit Jahren ist das Thema der Migration ein wunder Punkt: Laut Bundeszentrale für politische Bildung war bis 2010 fast die Hälfte der Bevölkerung Albaniens ausgewandert. In der neuesten Zeit steht vor allem die wirtschaftlich bedingte Abwanderung im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang kann auch die neulich gestartete Initiative des bayrischen Staates für das Anwerben der Fachkräfte aus der Region, und besonders aus Albanien, betrachtet werden. Das sind die Themen, auf die Journalistin Franziska Tschinderle in ihrem Vortrag eingehen wird. Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Ger Duijzings.

Franziska Tschinderle lebt als Südosteuropa Korrespondentin in Tirana und arbeitet für das österreichische Nachrichtenmagazin “profil” beziehungsweise als freie Journalistin (Ö1, Deutschlandfunk, die ZEIT). 2023 wurde sie mit dem Journalistenpreis der Südosteuropa-Gesellschaft zur “Würdigung ihrer Verdienste um die kenntnisreiche und umfassende Berichterstattung aus und über Südosteuropa” ausgezeichnet. Im März 2022 ist ihr Buch „Albanien: Aus der Isolation in eine europäische Zukunft“ im Czernin Verlag erschienen.

Prof. Dr. Ger Duijzings ist Professor für Sozialanthropologie mit Schwerpunkt Südost- und Osteuropa an der Universität Regensburg. Seit 2022 leitet er das Projekt seeFField (A small but fertile field: Strengthening Southeast European Studies in Regensburg), das in den nächsten sieben Jahren von der VolkswagenStiftung, der Universität Regensburg und Leibniz Institut für Ost- und Südosteuropaforschung gefördert. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Stadtforschung, Krieg, Gewalt und Erinnerung und Identität, Religion und Politik.

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