What is the editorial team thinking about this month?
Das Thema des Monats November ist das Leben ausländischer Frauen in Deutschland. Wir sprechen über unsere Herausforderungen und über die Chancen, die wir alle nutzen können.
read articleDijon Ismaili (M.A. Albanologie)
Buchcover „Der Esel auf dem Mars“ von Kasëm Trebeshina, Bildquelle: Dijon Ismaili Kasëm Trebeshina war ein albanischer Autor, Dissident und politischer Gegner von Enver Hoxha. Trotz seines eigenen kommunistischen Hintergrundes hatte er ein Problem mit der nationalen Zensurpolitik unter dem kommunistischen Regime und schrieb ein Memorandum an Hoxha, für das er verhaftet und psychiatrisch untersucht wurde. Bis zum Fall der Diktatur im Jahr 1991 verbrachte er insgesamt 17 Jahre in Haft. In dieser Zeit arbeitete er heimlich an seiner Bibliografie weiter und schuf den Antiroman “Odin Mondvalsen”, in dem der Autor bewusst mit den Regeln des Sozialistischen Realismus bricht und seine Erfahrungen mit dem autokratischen System unter Hoxha verarbeitet, sowie die Absurdität der forensischen Psychiatrie während des albanischen Kommunismus zeigt. Dabei werden Parallelen zwischen der Biographie des Autors, Trebeshina und der Geschichte seines Protagonisten, Odin unverkennbar, wie z.B. die Tatsache, dass beide Persönlichkeiten ihren eigenen Freiheitsbegriff definieren, dessen Auslebung ihnen durch denselben Staatsapparat verwehrt bleibt.
Der Roman „Odin Mondvalsen“ wurde zwar erst 1992 veröffentlicht, das Manuskript wurde aber bereits 1955-1956, der ersten Gefängnisaufenthalte von Kasëm Trebeshina in Tirana verfasst. Heute wird es als das erste Werk des Surrealismus im Albanisch–sprachigen gesehen und gilt auch als erstes Beispiel eines „Antiroman“, einer literarischen Gattung, die bewusst gegen die traditionellen Erzählstrukturen und -konventionen des klassischen Romans verstößt und stattdessen alternative Formen der Erzählung und Darstellung verwendet.
Dem Leser des Werks wird schnell klar, dass die Geschichte stark biographisch angehaucht ist, und somit auch mit den Regeln und Normen des sogenannten Sozialistischen Realismus bricht, dessen Eigenschaften vor allem ein gutes und fortschrittliches Bild des sozialistischen Systems zeichnen sollen. Trebeshina prangert in seinem Werk aber die Methoden des autoritären Regimes, welches den Sozialismus innehat, an, und parodiert dieses sogar.
In der sogenannten „opera aperta“, einem Begriff, der von Umberto Eco geprägt wurde, und der besagt, dass das Kunstwerk verschieden und insbesondere offen lesbar ist, wendet Trebeshina durch seine kryptische Erzählweise eine Verschleierungsmethode an. Diese lässt den Leser eine andere Interpretation vom Werk erfahren, als der Autor sie womöglich zum Ziel hatte. Eine sinnvolle Inhaltswiedergabe des Romans gestaltet sich auch genau aus diesem Grund schwierig, deshalb sollen nur die wesentlichen Elemente verkürzt dargestellt werden.
Zuallererst wird die Geschichte des titelgebenden Hauptcharakters Odin Mondvalsen nicht in einem chronologischen Handlungsstrang erzählt, zumindest nicht in einem dem Leser ersichtlichen. Auch sind die Schlüsselereignisse im Werk mehrdeutig interpretierbar und jede einzelne Interpretation könnte eine andere Interpretation des nächsten Kapitels oderSchlüsselereignisses bedeuten. Zudem haben die meisten Charaktere im Buch keinen richtigen Namen, und werden vom wirr-redenden Protagonisten, dessen eigener, korrekter Name dem Leser ebenfalls nicht bekannt ist, auf evaluative und schrille Art und Weise benannt. Dazu kommt, dass in regelmäßigen Abständen metaphorische, beziehungsweise kryptische Geschichten, die von (Neben-)Charakteren erzählt werden, die Erzählung unterbrechen und den Leser aus der Bahn werfen sollen. Zudem besteht die Erzählperspektive aus Odin Mondvalsens eigener Sicht, der somit in der Ich-Perspektive erzählt.
Im ersten Kapitel der Geschichte wird der Protagonist Odin von Regierungsbeamten in Zusammenhang mit einem Verbrechen verhört, dessen Art nicht bekannt gegeben wird. Odin gibt eine bizarre Aussage ab, in der er behauptet, vom Mond zu kommen, und sich als Däne identifiziert, der keine albanischen Wurzeln hat. Daraufhin wird er in eine forensische Psychiatrie überstellt, wo er seinen Zimmergenossen und die Krankenschwester Xjevrije kennenlernt. Er und Xjevrije beginnen eine Affäre und verlieben sich schnell ineinander. Odin wird regelmäßig von einem regimetreuen, dem „schlechten“ Arzt, und zwei Beamten des Ministeriums befragt. Zusammen mit einem den Patienten allgemein wohlgesonnenen, „guten“ Arzt, schmieden Xjevrije und Odin einen Plan zur Entlassung aus der Klinik, in dem Odin seine Identität als Albaner nicht mehr abstreitet, sondern endgültig akzeptiert. Nach seiner Entlassung zieht Odin zu Xjevrije, wird aber nach ihrer Ermordung als Verdächtiger verhaftet und wieder inhaftiert.
Da sich das Buch als opera aperta versteht, soll beim Interpretieren von Trebeshinas Antiroman von den Freiheiten, die diese Kunstform bietet, Gebrauch gemacht werden.
Ich vermute starke biographische Einflüsse im Setting des Romans. Der Autor sagte in einem Interview mit Edmond Çali, einem albanisch-italienischen Sprachwissenschaftler 2005:
„Ich wurde in die Psychiatrie gebracht und für verrückt erklärt … Das hat mich später und dann später wieder und noch später beeinflusst. Ich habe meine eigenen Krankenhauserfahrungen. Ich kenne Krankenhäuser, Krankenberichte, Krankenblätter, ich kenne alles. Ich habe viele Geschichten. Ich habe sie nach den 1950er Jahren sehr gut gekannt.
Kasëm Trebeshina, Bildquelle: Dijon IsmailiGenauso wie Trebeshina hat auch Odin Mondvalsen (vermutlich) mehrere Psychiatrieaufenthalte hinter und womöglich noch vor sich. Trebeshina verarbeitet in seinem Roman seine Erfahrungen und Traumata mit einem Charakter, der so absurd und ungreifbar spricht und handelt, wie Trebeshina es wohl nie hätte tun können. Ist man mit der Biografie des Autors vertraut und liest sein Werk, so scheint es, als hätte der Autor den ganzen Wahnsinn, den er erlebt hat, in seinen Roman integriert und zu dessen Grundlage gemacht.
Odin sagt im Verhörraum im ersten Kapitel aus, dass er vom Mond käme. Doch wofür steht der Mond? Auch hier soll wieder ein autobiographischer Interpretationsversuch gemacht werden. Der Mond als letzter bekannter Stopp Odins könnte für Russland stehen, wo Kasëm Trebeshina vor seiner Verhaftung studiert und gelebt hat. Vyacheslav Molotov, Stalins zweite Hand, stellte sich nach einer rebellischen Phase Trebeshinas während seines Aufenthaltes in Leningrad und der Bitte der Partei in Albanien nach Aufklärung jener Sache hinter ihn, und gab ihm eine gefälschte Diagnose, sodass er dem Arbeitslager entgehen würde. Diese Doppeldiagnose lautete Paranoia und Psychopathie. Er war somit unzurechnungsfähig und nicht schuldfähig. Er musste aber 1953 nach seiner erneuten Verhaftung in Albanien aufgrund eines kritischen Briefes an Enver Hoxha, in dem er die geltende Zensurpolitik anprangerte, vor einer psychiatrischen Kommission vorsprechen, womit sein langer Leidensweg der Inhaftierungen begann. Jedoch war es dieser – in Relation zu seinem Leben – kurzer Aufenthalt in Leningrad, der ihm das Bild von Erlösung im Ausland gab, eine für albanische Autoren gängige Empfindung. Da Trebeshina diese Möglichkeit aber nicht wahrgenommen hat, und dies nach 1953 aufgrund seines Status als Dissident kaum noch tun konnte, musste er in Albanien verweilen. So findet auch sein Romancharakter Odin Mondvalsen die Möglichkeit, vor der Realität des albanischen Autoritarismus zu fliehen, indem er behauptet, vom Mond zu kommen und nun an einem noch weniger lebenswerten Ort, dem Mars, also womöglich dem kommunistischen Albanien angelangt zu sein. Indem er seine albanische Herkunft verleugnet und eine komplett wildfremde, die des Dänen, erfindet, flieht er sozusagen vor dem Albanisch-sein: Er entzieht sich der Zugehörigkeit eines Staates, der ihn bisher nur verletzt und verfolgt hat. Der Roman und die gleichnamige Figur „Odin Mondvalsen“ können also als Mittel Trebeshinas interpretiert werden, seine Erfahrungen mit der albanisch-autoritären Bürokratie und dem Leben in forensischen Psychiatrien zu verarbeiten und in seiner subjektiven Wahrnehmung zu kommentieren. Es ist somit klar, dass Parallelen zwischen Mondvalsen und Trebeshina existieren: Der Autor bricht mit dem Sozialistischen Realismus, und folgt dem Schema des surrealen Absurdismus. So wie Odin nicht die Regeln des Gefängnisses, einer totalen Institution samt Überwachung, Kontrolle und geregelten Abläufen befolgt, so befolgt Trebeshina nicht die Regeln des Schreibens in einem totalitären Staat, in dem Schreiben ebenso strenge Vorgaben und Grenzen hat (das Gefängnis gilt als Synekdoche für alles Totalitäre). Wie schon zu Beginn beschrieben, versteht sich der Roman als opera aperta, er beginnt offen, endet ebenso offen und soll offen interpretiert werden. So lese ich unter anderem auch heraus, dass Odin und Trebeshina auch der Wunsch nach Freiheit verbindet: die Freiheit, nach den eigenen Vorstellungen zu leben, und die Freiheit nach eigenen Vorstellungen zu schreiben.
Außerdem ist bemerkenswert, dass Odins Verrücktheit, beziehungsweise seine Ambiguität ihn zu einem Doppelcharakter macht: Mal verfügt er über gesunde Logik und formuliert verständliche, kritische Sätze und mal rutscht er in den Wahnsinn ab, der die normale Ordnung der Dinge stört. So kann diese spezielle Geschichte einerseits in einem ebenso speziellen Stil erzählt werden, andererseits wird umso mehr das Absurde zum Vorschein gebracht: die Sprache des Charakters und damit auch die Erzählung wird beeinflusst, Odins neurotischer Zustand erfüllt das thematische und künstlerische Ziel des Autors, das ganze System als das darzustellen, was es für ihn ist: Ein absurder Apparat, in dem es schnell passieren kann, verrückt zu werden, oder zumindest für verrückt erklärt zu werden.
Further Literature:
Das Thema des Monats November ist das Leben ausländischer Frauen in Deutschland. Wir sprechen über unsere Herausforderungen und über die Chancen, die wir alle nutzen können.
read articleIst Diella ein revolutionärer Fortschritt für Albanien – oder nur eine PR-Show in einem Land, das mit tief verwurzelten Problemen kämpft?
read articleIn diesem Bericht sollen individuelle Perspektiven auf diese Entwicklung gesammelt werden, um Vor- und Nachteile der KI-Nutzung in verschiedenen Bereichen aufzuzeigen. Ziel ist es, die Erfahrungen im Studium, im beruflichen Kontext und im privaten Alltag zu erfassen und kritisch zu reflektieren.
read articleDas Thema des Monats Oktober ist Künstliche Intelligenz und wie wir sie in unserer Arbeit und im Studium einsetzen. Doch bevor wir tiefer einsteigen, werfen wir zunächst einen Blick darauf, womit sich unser Team aktuell beschäftigt.
read articleIm griechischen Teil Thrakiens sticht die geopolitische Relevanz der Region besonders ins Auge. Bereits kurz vor den Toren unserer ersten Station Alexandroupolis passierte unser Reisebus eine große Kaserne des griechischen Militärs. Die Gründe für die hohe Militärpräsenz in der Stadt und Umgebung ergeben sich einerseits aus der Grenznähe zur Türkei und andererseits aus dem für die NATO strategisch wichtigen Hafen.
read articlePublic space in Southeast Europe reflects deeply entrenched gendered and geopolitical hierarchies, where patriarchal and nationalist narratives dominate memory and shape urban landscapes. Women, queer communities, and minorities are largely excluded from public commemoration. However, feminist artists, activists, and grassroots movements are resisting this erasure through creative interventions such as performance, street art and activist cartography.
read articleFrom March 19 to 22, partners from our network met at the University of Prishtina to discuss some key issues affecting Area Studies: How can academia continue to fulfil its public mission by adapting to new media? How do we preserve linguistic diversity in the age of AI?
read articleAt the end of 2024, tragedy shook Serbia - 16 people lost their lives due to the fall of a canopy at the newly renovated railway station in Novi Sad, once again drawing attention to the state's negligence for its own citizens and the consequences of galloping corruption. The grief quickly turned into one of the largest civil uprisings in Serbia's recent history.
read articleThe Southeast European Studies (SEES) Student Symposium was initiated by students from the universities of Graz, Regensburg, and Jena. The main goal of the symposium is to provide an opportunity for networking among students and graduates who are interested in Southeast European Studies.
read articleMasakra e Tivarit ishte një ngjarje tragjike gjatë muajve të fundit të Luftës së Dytë Botërore, kur Partizanët Jugosllavë detyruan mijëra burra shqiptarë nga Kosova të marshonin drejt Tivarit (Bar, Mali i Zi), me pretekstin e rekrutimit ushtarak. Pasi mbërritën, shumë prej tyre u ekzekutuan në vrasje masive.
read articleTwo taxi drivers, two worlds—yet one powerful student movement calling out corruption across Serbia. Fed up with broken promises and a collapsed train station canopy, these young activists want transparency, justice, and better universities. Ready to discover how they’re uniting a divided society?
read articleDer Artikel untersucht die Sprachbiographie von Michaela Kaniber, der Bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Die Studie basiert auf einem Interview, das im November 2023 geführt wurde.
read articleWie sieht die Zukunft eines Landes aus, das jahrzehntelang isoliert war und nun zum aufstrebenden Geheimtipp für Reisende avanciert? Erleben Sie in diesem Beitrag, wie sich Albanien vom einst isolierten Land zu einem aufstrebenden Reiseziel wandelt.
read articleKo ima pravo da ispriča istoriju? Ako kolektivno sećanje predstavlja zajedničku, često institucionalizovanu prošlost, negovanu u okvirima određene društvene grupe, šta se, onda, događa sa prošlošću onih čiji glasovi nisu deo tog kolektivnog narativa, koji se sa njim ne poistovećuju i koji mu se – čak – protive?
read articleLaut einigen Studien gehören etwa 80 Wörter, die Erwachsene täglich verwenden, zur Kategorie der Tabuwörter, darunter auch Schimpfwörter. Schimpfwörter sind nicht nur bloße sprachliche Äußerungen mit spezifischer Wirkung,sondern ein äußerst ergiebiges Forschungsthema, und zwar interdisziplinär. In diesem Text wollen wir auf einige Aspekte dieses Forschungsgegenstandes aufmerksam machen.
read articleThis essay tries to make (anthropological) sense of a new and remarkable proposal that the Prime Minister of Albania, Edi Rama, came up with recently: to create a new sovereign religious statelet within Albania. How can we anthropologically interpret the emergence of this initiative and the changes it underwent over time, perhaps even leading to it being stalled without ever being implemented?
read articleSrebrenica mahnt – doch manche deutsche Politiker vergessen. Markus Söder schüttelt die Hand von Vučić, der den Genozid leugnet, während Bayern selbst Kritiker mundtot macht und Studierende exmatrikulieren will. Was ist „Nie wieder“ noch wert, wenn es nur eine politische Waffe ist?
read articleIn den letzten Jahren hat sich die europäische Migrationspolitik zu einem hochumstrittenen Thema entwickelt, das nicht nur die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), sondern auch Drittstaaten in den politischen und moralischen Fokus rückt. Die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolgt dabei einen besonders provokanten Ansatz: Asylverfahren sollen erstmals außerhalb der EU abgewickelt werden – in Lagern in Albanien.
read articleAlbania is currently undergoing a dynamic development and is high on Germany's foreign policy agenda. The international symposium aimed to discuss new perspectives on Albanian Studies at the University of Regensburg (UR) and beyond. We wanted to explore new perspectives for Albanian studies. In the field of linguistics, current issues of multilingualism, language policy and public discourse were discussed. Albanian is an important language of origin in Germany. In the area of literature and culture, we talked about Albanian literature under totalitarianism and transnational literature, based on Albanian authors in migration who write in foreign languages
read articleNicht nur auf der Baustelle arbeiteten die rumänischen Arbeiter Hand in Hand mit ihren deutschen Kollegen. Auch abseits des Arbeitsalltags suchten sie nach Möglichkeiten, sich in die Regensburger Gemeinschaft zu integrieren. Eine Leidenschaft verband sie dabei besonders: der Fußball.
read articleAt the beginning of June, Croatian and German flags flew over Imotski, a town in southern Croatia, as citizens gathered for a two-day celebration. They celebrated the unveiling of the “Mercedes” monument, a life-size replica of the Mercedes 115, popularly known as “Minika”.
read articlePolitics can be regarded as the art of words. Words not only express views and values but also reveal potential and planned activities and incite specific actions. Discourses about EUrope are particularly revealing in that regard, not only at election time.
read articleDaniel Stoyanov, aka Bulgarian Cartrader, is a rising star on the indiepop scene in Germany. Born in Bulgaria in 1986, he grew up in Germany since he was four. The text provides insights into his two key passions, music and cars. Following in his father's footsteps, he developed a liking for cars when he was young. As for his music, Bulgarian Cartrader has an exceptional talent for combining contemporary genres. His texts are autobiographical, reflecting, amongst other things, on his Bulgarian roots. Ger Duijzings has been intrigued by his alter-ego, exploring Daniel's life and music.
read articleThe Southeast European Studies (SEES) Student Symposium originated as an initiative by students from the universities of Graz, Jena and Regensburg. The overarching aim of the Symposium is to provide an opportunity for networking among undergraduate and graduate students who have a subject-related connection to Southeast Europe.
read articleAls Fellow kann man seinen Dienstort eine Zeit lang gegen einen Ort im Ausland eintauschen. Im Idealfall dient dies nicht allein der Materialsuche, sondern auch der besseren Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen aus der Region und allemal der Erweiterung des persönlichen Horizonts. In meinem Fall standen Prishtina und Skopje auf dem Reiseplan, zwei Hauptstädte Südosteuropas, die ich aufgrund von Archivrecherchen aufsuchte.
read articleDie Brücke „Stari Most“, ein Wahrzeichen der Stadt Mostar aus der osmanischen Zeit, die sich über dem Neretva-Fluss in Bosnien und Herzegowina befindet, verbindet die zwei Stadtteile miteinander. Die Brücke wurde im Laufe des Kroatisch-Bosniakischen Kriegs zerstört. Seit dem Wiederaufbau im Jahre 2004 wird sie gerne als Symbol für die Versöhnung der Gesellschaft präsentiert.
read articleSoziale Medien sind als Quelle für Nachrichten, Unterhaltung und Kommunikation allgegenwärtig. Mittlerweile gehören sie auch in der Wissenschaft zum Alltag dazu. Während sie in erster Linie als Plattform zur Verbreitung von Forschungsergebnissen betrachtet werden, bieten sie sich zugleich als vielseitige Datenquellen und interessanten Forschungsgegenstand an.
read articleSprache beziehungsweise Kommunikation ist ein entscheidendes Mittel der Politik. So ist sie selbstverständlich geprägt durch Wettbewerb und die Konfrontation verschiedener Meinungen. In der Öffentlichkeit ist diese Konkurrenz stets zu erkennen, wie etwa in Talkshows, aber auch in Form von Vandalismus im Stadtbild. Über 10 Tage habe ich eigenhändig nationalistische Zeichen in Form von Graffitis, Stickern, Flaggen und Werbeplakaten beobachtet und in Verbindung mit ähnlichem Forschungsstand gebracht.
read articleWenn man sich mit dem Begriff des „Hässlichen“ auseinandersetzt, bietet es sich an, zunächst das Konzept des „Schönen“ und die Ästhetik zu betrachten. Immanuel Kant, einer der Urväter...
read articleHaving claimed more than 22,000 casualties, the memory of the Homeland War still looms large in the social and political landscape almost 25 years later. One issue of particular concern has to do with the branitelji, or ‘defenders’ – those citizens who are officially recognised as having fought for the Croatian armed forces in that conflict.
read articleAs the upcoming general elections in Serbia takes center in the political stage, approximately 6.5 million voters are poised to make their voices heard on the 17th of December, marking yet another chapter in the nation's electoral history.
read articleGlobale Verständigung ist ein Kunststück – vor allem dann, wenn Wörter zwar gleich aussehen, aber in jeder Region ihre eigene Bedeutung haben. So meinen die politischen Begriffe Rechts und Links in Lateinamerika nicht dasselbe wie in Südosteuropa. Die Missverständnisse, die sich daraus ergeben, haben historische Ursachen, die bis in die Kolonialzeit zurückgehen...
read articleIn contrast to the persecution of Jews during the Second World War, that of Roma was not as well-organised and prepared, nor as systematic. Rather, while Roma faced constant discrimination, their erasure...
read articleWhile in recent years, Southeast European Studies has become more sophisticated due to conceptual restructuring, it is important to acknowledge that many significant challenges lay ahead of us. Some of these were discussed during the first Southeast European Studies Forum...
read articleIn Romania, plastic waste is highly visible and engenders various reactions, from indifference to debate and action. In April 2021, Mara (woman, cultural journalist, mid-thirties), posted on Facebook a photo ...
read articleEin Schrottauto fährt los auf einer holprigen Straße in den Bergen und gleich läuft dem Fahrer auch noch ein Esel entgegen. Dazu Musik von Blechbläsern und feurige Rhythmen...
read articleHistorians of corruption claim that, although direct lessons cannot be derived from the past, the phenomenon of corruption can be better understood if we study it historically. On the one hand, today's activities regarded as corrupt were not specific to countries seen as corrupt. On the other hand, successful anticorruption is a historical, protracted process determined by a multitude of factors in a particular historical configuration.
read articleOrganizacije poput Francuske alijanse Osijek i Cercle francais d'Osijek doprinijele su promicanju francuskog jezika i kulture, te su postale važna mjesta za okupljanje francuskih državljana i lokalnog stanovništva zainteresiranog za francuski jezik i kulturu.
read articleSince the Kosovo War ended on June 10th, 1999, the international community has allocated an extensive amount of official development assistance (ODA) to transform Kosovo from a territory with minimal critical infrastructure into...
read articleRomania. The country, which has been a member of the European Union since 2007, usually receives little attention in the western media. However, since the start of the Russian war of aggression against Ukraine...
read articleMemory wars in Croatia are often triggered by the presence of the World War Two „Ready for the Homeland“ (Za dom spremni) Ustaša salute, from its use by right-wing politicians and war veterans...
read articleThe Southeast European Studies (SEES) Student Symposium originated as an initiative by students from the universities of Graz, Jena and Regensburg. It aimed at providing an opportunity for networking among SEES students...
read articleKy punim është pjesë e monografisë sime “Censura e letërsisë së përkthyer në Shqipërinë totalitare: rasti Robinson Kruzo”,...
read articleAls Ehefrau des albanischen Diktators Enver Hoxha bleibt Nexhmije Hoxha in der Forschung häufig unbeachtet. Dennoch verfügte sie über eine einflussreiche Stellung...
read articleRat u Ukrajini probudio je sjećanja na ratove u bivšoj Jugoslaviji; i u meni, jer sam bio u Jugoslaviji kad su počeli ratovi. U ožujku 2022., samo dvanaest dana nakon početka ruske invazije, primio sam telefonski poziv od Pavla, starog prijatelja iz davnih dana, kao da se duh iz prošlosti vratio da mi kaže: “Bok, rat se opet vratio!"...
read articleIn November 2002, the city of Belgrade announced a sculptural design competition for a memorial dedicated to the ‘fallen fighters and victims’ of the Yugoslav wars during the 1990s. In response to this, a group of artists...
read articleSanja Iveković ist eine Künstlerin die seit den 70ern für ihre - damals wie heute - neuartige und provokante Kunst bekannt ist: Neuartig im Einsatz verschiedenster Medien und provokant vor allem durch ihre Themen. Sie polarisierte weltweit mit Werken zu...
read articleThe fight against corruption ‘adorns’, as we know, the project of European integration. But in the current context of multiple crises, it may lose some of its urgency, especially when corruption helps to ‘save the day’...
read articleZwischen 2018 und 2020 wurde eine Gruppe von sechs rumänischen Bauarbeitern aus der Region Botoșani, sowie ihre Angehörigen, im Rahmen einer Masterarbeit über mehrere Monate bei ihrem Versuch...
read articleWestliche Musik und Kultur, soziale Medien und amerikanische Filme – die serbische Jugend scheint der kyrillischen Schrift den Rücken gekehrt zu haben. Möchte man den Schlagzeilen der serbischen Boulevardpresse...
read articleDuring the summer term 2022, students of the University of Regensburg had the opportunity to take part in a week- long excursion to Serbia. They visited the capital...
read articlePressefreiheit gilt als einer der zentralen Indikatoren für eine demokratische Gesellschaft. Aus gutem Grund, unabhängige Berichterstattung über...
read articleDie Stadt Belgrad ist bunt. Es liegt der Geruch von Farbe in der Luft und selbst dem ungeschulten Auge wird schnell deutlich, dass es kaum eine Hauswand gibt, die in ihrem Originalzustand belassen wurde...
read article