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Das Thema des Monats November ist das Leben ausländischer Frauen in Deutschland. Wir sprechen über unsere Herausforderungen und über die Chancen, die wir alle nutzen können.
read articleIman Sejrani, MA Mehrsprachigkeit und Regionalität und Aleksandra Salamurović, Projektkoordinatorin
Fuck wars: Photo by Claudio Schwarz on UnsplashLaut einigen Studien gehören etwa 80 Wörter, die Erwachsene täglich verwenden, zur Kategorie der Tabuwörter, darunter auch Schimpfwörter. Neurolinguistische Untersuchungen zeigen, dass Schimpfwörter dank ihrer formelhaften Struktur selbst bei Patient:innen mit stark beeinträchtigtem Sprachvermögen, wie etwa bei Aphasie nach einem Schlaganfall, erhalten bleiben. Zudem wurde empirisch nachgewiesen, dass Schimpfen das Schmerzempfinden verringern kann, da beim Schimpfen Endorphine freigesetzt werden. Eine Analyse des Sprachgebrauchs und der politischen Orientierung während der US-Wahlen 2016 ergab, dass Trump-Anhänger häufiger das Wort crap, seine Gegner aber fuck verwendeten. Denkt an die letzten Tage: Wann habt ihr geschimpft, welche Wörter habt ihr benutzt und in welcher Sprache? Schimpfen ist mehr als eine bloße Äußerung; es lohnt sich, das eigene Sprachverhalten aus dieser Perspektive zu betrachten, besonders wenn man mehrsprachig ist.
Yerinde edilen küfür şiir gibidir
(„Angemessenes Fluchen ist wie Poesie“, türkisches Sprichwort)
Laut Studien gehören etwa 80 Wörter, die wir täglich verwenden, zur Kategorie der Tabuwörter, darunter Schimpfwörter. Gesellschaftlich gelten diese oft als Zeichen für fehlende Intelligenz oder Ausdrucksvermögen – ein Vorurteil, der nicht unbedingt zutrifft. Fluchen kann zwar zur Gewohnheit werden, aber der Kontext und Zweck variieren: Es dient der Emotionalität, Komik oder absichtlicher Bosheit. Ibrahimi bezeichnet Schimpfwörter als „Lexik des sorglosen Diskurses“ und „Jargon“, die Aufmerksamkeit erregen oder Ausdruckskraft verleihen soll. Neurolinguistische Studien zeigen, dass Schimpfwörter bei Patient:innen mit schwerer Aphasie oft erhalten bleiben, weil sie in ihrer Struktur meist stark formelhaft sind. Interessanterweise lindert Fluchen nachweislich Schmerzen, da dabei Endorphine ausgeschüttet werden. Bei den US-Wahlen 2016 wurde festgestellt, dass Trump-Anhänger häufiger crap verwendeten, während seine Gegner eher zu fuck griffen.
Fluchen ist nicht nur bloße sprachliche Äußerungen mit spezifischer Wirkung, sondern ein äußerst ergiebiges Forschungsthema, und zwar interdisziplinär. In diesem Text wollen wir auf einige Aspekte dieses Forschungsgegenstandes aufmerksam machen.
Fluchen und Forschen: Die Wissenschaft hinter Schimpfwörtern
Schimpfwörter sind ein vielseitiges Thema, das Disziplinen wie Literaturwissenschaft, Ethnologie, Psychologie, Soziologie, Medizin und Rechtswissenschaft verbindet, jedoch stehen sie besonders im Fokus der Linguistik.
Hier kann man Schimpf- und Fluchwörter aus der Perspektive aller systemrelevanten linguistischen Bereiche untersuchen. In der Phonetik fragt man zum Beispiel, ob es bestimmte Laute/Lautkombinationen gibt, die typisch für diese Art von Wörtern sind, auch sprachübergreifend. So zeigte eine Studie mit 215 Befragten und 20 Sprachen als Stimuli, dass wenn Wörter Konsonanten wie l, r, w, y haben, diese meist nicht als Schimpfwörter eingestuft werden.
Morpho-syntaktisch sind Schimpfwörter interessant, weil sie stark formelhaft sind, d.h. stabile, unveränderliche grammatische Struktur haben. In südosteuropäischen Sprachen sind das meist Nominalsätze oder Ellipsen (BKS sranje, a u pičku materinu, bulg. мамицата ти; ALB në të së ëmës, nrrotë të samës) oder einfache Sätze mit Subjekt und Prädikat (BKS jebem ti sunce, TR güneşini sikeyim), aber auch komplexere Sätze mit mehreren Subjekten und Prädikaten (TR senin doğduğun gün açan güneşi sikeyim). Das Verb steht im Präsens oder Futur, oft aber auch im Imperativ (Bsp. jebi se, jebi ga) Optativ (Bsp. jebo ti pas mater; TR ananı sikeyim, hay sikeyi; ALB ta qifsha nanën, më qifsh kockën, të dhjefsha në gojë), wobei diese oft durch Optativformen im Türkischen durch die Optativendung (-eyim/-ayım) und im Albanischen durch die Optativendung (-fsha) verstärkt werden.
Im BKS drückt das obszöne Wort für den männlichen Geschlechtsorgan syntaktisch Negation aus (Kurac ću to napraviti beudetet neću to napraviti/ ich mache das nicht). Im Albanischen dient das Wort für das männliche Geschlechtsorgan als Basis für die Bildung neuer expliziter Ausdrücke, wobei insbesondere Prozesse der Derivation eine zentrale Rolle spielen. So entstehen aus dem obszönen Stammwort Ableitungen wie karderr, das metaphorisch für einen Mann verwendet wird, der sorglos handelt folgend von karuc, karlluk, karush, koqevar. Darüber hinaus werden aus demselben Wortstamm auch Verben gebildet, etwa karos, das die Bedeutung „etwas ruinieren“ oder „alles schlimmer machen“ trägt. Im BKS hingegen wird in dieser Bedeutung das präfigierte Verb zur Bezeichnung des sexuellen Aktes benutzt: sjebati. Im Türkischen yarrak und sik, beziehen sich auf dem männlichen Geschlechtsorgan und werden in verschiedenen Ausdrucksweisen verwendet (Phrasen in Imperativ: yarrağımı ye; drohende Phrasen: yarrağı yedin; Beleidigungen: yarrak kafa, yarrak ağızlı etc.), während sik von dem Infinitiv des Verbes sikmek abgeleitet ist und somit auch den sexuellen Akt beschreibt.
Ein häufig genutzter türkischer Füllausdruck ist “lan/ulan/la“. Es wird oft in Schimpfphrasen verwendet (z. B. lan bi siktir git) oder um Freundschaft und Ehrlichkeit auszudrücken (seni çok seviyorum lan).
Lexikologie untersucht, welche Wörter in einer Sprache und Kultur überhaupt fürs Schimpfen und Fluchen benutzt werden. An der Stelle des Objekts in Schimpfwörtern tauchen am häufigsten Begriffe auf, die in einer Kultur einen Kultstatus haben wie etwa Mutter, Gott, Sonne, Familie, Stamm, Rasse etc. Darüber hinaus werden auch die Bezeichnungen für Geschlechtsorgane, sexuelle Handlungen, sexuelle Orientierung (Homosexualität), Beschreibungen sexueller Tabus, Tierbezeichnungen und die damit verbundenen Redewendungen und Sprichwörtern (Schimpfwörter für Frauen der Familie, Schimpfwörter für Männer) benutzt. Sie beziehen sich oft auf den physischen, physischen Zustand oder Schwächen der Person, und werden mit Absicht zur Beleidigung bzw. Verletzung verwendet (Akar 2014). In Serbien steht laut der Untersuchung von Danko Šipka an der Spitze der Hierarchie der Kult der Mutter.
In Kroatien zeigte eine korpuslinguistische Untersuchung, dass Wörter, die sexuelle Aktivität ausdrücken, das größte Tabuthema darstellen. Im Albanischen und Türkischen zählt die Lexik mit Referenz zu Familie und Stamm zu besonderen Tabuwörtern. Im Türkischen finden sich ebenfalls häufig Schimpfwörter, die in formelhafte und oft metaphorisch aufgeladene Phrasen mit der Sonne eingebettet sind (Bsp. böyle sabahın güneşini sikeyim wortwörtlich: „Ich ficke die Sonne dieses Morgens“).
Siedienen nicht nur der Beleidigung, sondern auch der emotionalen Verstärkung. Kultur- und sprachübergreifend gehört die Sexual- und physiologische Lexik der Verdauung und Sekretion laut bisherigen Analysen zum Bereich der größten Tabuwörter. Soziolinguistisch betrachtet variieren Schimpfgewohnheiten nach Geschlecht, sozialen Gruppen und Sprachregistern. Obwohl Männer und Frauen gleich häufig fluchen, unterscheiden sich die genutzten Wörter und Kontexte. Fluchen ist universell eher in der gesprochenen Sprache verbreitet. Beim Lernen von Fremdsprachen ist das Wissen über Sprachregister entscheidend, um unangemessene oder peinliche Situationen zu vermeiden. So ist es zum Beispiel in einem Teammeeting nicht egal, ob man als Synonym zu „Ah, du meine Scheiße“ „Ah, du meine Güte“ oder „Ah, du meine Fresse“ verwendet. Schließlich konzentrieren sich psycholinguistische Studien auf kognitive und emotionale Aspekte wie z.B. Sprachproduktion von Schimpfwörtern unter verschiedenen Bedingungen und Verhältnis zwischen Emotionen und spezifischen Sprachformen.
Warum (sollten) wir schimpfen?
Linguistische Forschung beschreibt Schimpfwörter vorrangig als solche Ausdrücke, die durch die Verwendung von Tabu- oder obszönem Wortschatz die moralische Autorität der Adressaten verletzen. Oft sind Schimpfwörter „die letzte Waffe“ in einem verbalen Konflikt, mit welcher man kommunikativ das Gegenüber verletzt, selber aber eine emotionale Erleichterung und Genugtuung erlebt.
Der Fluch-Generator: Souvenir aus der Alten Pinakothek in MünchenAllerdings zeigen linguistische, aber auch soziologische, anthropologische und medizinische Forschungen, dass Schimpfen weitaus mehr und sogar positive Funktionen hat. Schimpfen kann in Arbeitsinteraktionen die Solidarität innerhalb von Arbeitsgruppen oder Teams stärken und damit den Gruppenzusammenhalt fördern. Baruch stellt in seiner Forschung fest, dass Personen, die am Arbeitsplatz fluchen, im Vergleich zu denen, die dies nicht tun, weniger gestresst sind (vgl. Melik 2010). Bei Sportmannschaften kann Schimpfen emphatisch und motivierend wirken, besonders wenn es von Trainern oder Mannschaftskapitän kommt. In diesen Fällen werden bestimmte Formen nur bestimmter Schimpfwörter in ihrer Funktion als
emphatische Intensifikatoren (BKS e jebiga; ALB qifsha, përshesh, dreq, dhjefsha; TUR amk, lan, sikim, sikik) bzw. als Ausrufezeichen (BKS Uđem tu i kupim pet ruža. Petn’est maraka, jebote! aus: Bulić 2024: 69; ALB Mos ja qi robt!, Ja ke kajt nanën!; TUR Hassiktir! Sikimde değil!, Anasını siktin!; BKS boli me kurac) eingesetzt.
Frühere Studien zeigten, dass Schimpfen als Ausdruck von Befreiung und als Mittel zum Durchbrechen traditioneller Machtverhältnisse im Rahmen der Frauenbewegung wahrgenommen wurde, da es in westlichen Gesellschaften häufig mit männlichem Verhalten assoziiert wird und für Frauen als verboten oder als unerwünscht gilt.
Emotionsregulation, Schmerzlinderung, soziale Bindung, Humor und Unterhaltung sind nur einige Funktionen von Schimpfwörtern, die nachweislich positiv sind. Solange wir beachten, wie und wann welche Wörter zu benutzen sind, sind wir diejenigen, die den Wörtern Macht verleihen und nicht umgekehrt. Das gilt auch für Schimpfwörter.
Further Reading:
Akar, Ali. 2014. Türk sözlükbiliminde tanımsız bir alan: sövgü sözleri. Dil Araştırmaları, 14(14), 27–33.
Bulić, Halid. 2024. Uzvici u savremenom bosanskom jeziku. Institut za bosanski jezik i književnost, Tuzla.
Çi̇çek, Ahmet; Yağbasan, Mustafa. 2019. Küfür ve Argonun Gündelik İletişimdeki Yeri (Üniversite Öğrencileri Özelinde Bir Alan Araştırması). Akdeniz Üniversitesi İletişim Fakültesi Dergisi, 32, 13–37. https://doi.org/10.31123/akil.618623
Ibrahimi, Mustafa. 2009. Fjalor i zhargoneve dhe eufemizmave shqiptare. Shkup, Verlag: Interlingua.
Mandić, Marija; Djuric, Ljubica. 2015. “Psovka kao folklorni žanr: Na primeru jebem ti sunce” [Serbian Swearwords as a Folklore Genre: The Case of jebem ti sunce (’I fuck your sunshine’)]. Savremena srpska folkloristika [Contemporary Serbian Folkloristics]. Edited by Smiljana Đorđević Belić et al.
Melik, James. 2010. Swearing at Work: Help or Hindrance? https://www.bbc.com/news/business-11566453 (Abrufdatum: 28.11.24).
Perak, Benedikt; Damčević, Katarina; Milošević, Jana. 2018. “O sranju i drugim (ne)primjerenim stvarima: leksičko-korpusna analiza i graf konstrukcija semantičkih domena tabuiziranih, vulgarnih i derogatornih riječi u hrvatskome”. Jezik i njegovi učinci. Zbornik radova s međunarodnoga znanstvenog skupa Hrvatskoga društva za primijenjenu lingvistiku
održanoga od 4. do 6. svibnja 2017. godine u Rijeci, ur. Diana Stolac; Anastazija Vlastelić. Zagreb.
Ristić, Stana. 2010. „Diskurs psovki u srpskom jeziku“. Diskurs i diskursi. Zbornik u čast Svenki Savić, ur. Vera Vasić. Novi Sad.
Sonnad, Nikhil; Collins, Keith. 2016. “10,000 words ranked according to their Trumpiness”. Quartz, https://qz.com/836813/10000-words-ranked-according-to-trumpiness. https://www.all-about-psychology.com/psychology-of-swearing.html.
Wilson, Nick; Wedlock Joshua. 2023. “Swearing as a Leadership Tool: The sociopragmatics of swearing in New Zealand English”. A Journal of Varieties of English 44(3), doi: 10.1075/eww.22033.wil.
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